Das CO2-Gesetz definiert die Instrumente der Schweizer Klimapolitik für den Zeitraum 2022 bis 2030. Um das Pariser Klimaabkommen mit einer maximalen globalen Erwärmung von 2 Grad einzuhalten, plant die Schweiz ihre klimaschädlichen Emissionen bis 2030 zu halbieren und strebt bis 2050 Klimaneutralität an. Diese Revision des CO2-Gesetzes ist für den äusserst sensiblen Lebens- und Erholungsraum Alpen eminent wichtig.
Die Temperaturen erhöhen sich in den Alpen im Vergleich zum globalen Durchschnitt doppelt so stark. Der innere Kitt der Berge schmilzt mit dem Permafrost weg. Gesteinsformationen und Hänge geraten ins Rutschen. Starkregen sammeln sich zu Sturzbächen und lösen Murgänge und Schlammlawinen aus. Gleichzeitig verliert der Wald aufgrund von Trockenheit und extremeren Wetterereignissen seine Schutzfunktion und liefert Menschen, Dörfer und Infrastrukturen den Naturgefahren aus. Hitze und Trockenheit bringen Bevölkerung, Tierwelt und die Landwirtschaft in Bedrängnis.
Zudem schwächt der Temperaturanstieg die Produktion von Wasserkraftwerken und schmälert die Wasserzinsen, eine wichtige Einnahmequelle der Berggemeinden. Der für die Berggebiete essenzielle Wintertourismus wird durch den Klimawandel vielerorts existenziell bedroht. Diese Entwicklungen gefährden, erschweren und verteuern das Leben der Bevölkerung in den Alpen.
Unter Berücksichtigung der besonderen Situation der Berggebiete werden bewährte Instrumente in den Bereichen Mobilität, Gebäude und Industrie gestärkt und neue Instrumente eingeführt:
Neue Fahrzeuge müssen CO2-effizienter werden. Erstmals werden für Lastwagen CO2-Reduktionsziele festgelegt. Die CO2-Emissionen neuer Lastwagen müssen im Jahr 2030 im Durchschnitt um 30 % niedriger sein als heute.
Treibstoffimporteure müssen künftig bis zu 90%, statt wie bisher 10% der verkehrsbedingten CO2-Emissionen kompensieren. Die zur Finanzierung vorgesehenen Treibstoffpreisaufschläge steigen neu von maximal 5 auf 10 Rappen pro Liter Benzin und Diesel. Ab 2025 kommen weitere 2 Rappen pro Liter Treibstoff hinzu.
Wie in den meisten unserer Nachbarländer, bezahlen wir künftig eine Flugticketabgabe auf Flüge ab der Schweiz. Sie variiert je nach Entfernung und Klasse zwischen 30 und 120 Franken. Für Privatflüge beträgt die Abgabe zwischen 500 und 3'000 Franken.
Ab 2023 dürfen beim Austausch von Heizungsanlagen fast ausschliesslich solche ohne fossile Energieträger eingebaut werden. Die Installation einer Öl- oder Erdgasheizung wird nur in sehr ökoeffizienten Gebäuden möglich sein.
Die CO2-Lenkungsabgabe auf Öl, Gas und Kohle pro emittierte Tonne wird erhöht, sofern der Gebäude- und Industriesektor seine CO2-Zwischenziele nicht erreicht. Sie kann neu auf 210 Franken ansteigen (aktuell maximal 120 Franken).
25% der Schweizer Bevölkerung leben in den Berggebieten, die 71% der Schweizer Fläche umfas- sen. Sie sind zuerst von den steigenden Temperaturen betroffen und bekommen die Folgen am schnellsten zu spüren. So profitiert die Bevölkerung in den Bergregionen von der Revision des CO2- Gesetzes:
Der sparsamere CO2-Ausstoss bremst den vor allem im Alpenraum besonders verheerenden Treibhauseffekt ab.
Murgänge, Steinschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen häufen sich: Die von der globalen Erwärmung besonders betroffenen Bergregionen erhalten mit dem neu geschaffenen Klimafonds Mittel, um sich besser gegen die vermehrten Naturgefahren zu schützen. Das Geld soll in Anpassungsmassnahmen wie z. B. ein verbessertes Management von Naturgefahren, Schadensminderung, Wassermanagement, Re- duzierung von Wärmeinseln fliessen.
Die Luftverschmutzung nimmt infolge Ausstieges aus den fossilen Brenn- und Treibstoffen ab. Das wird besonders bei Inversionslagen in den Alpentälern deutlich spürbar sein.
Die Bergbevölkerung fliegt weniger als die Bevölkerung der Städte und Agglomerationen. Darum profitiert sie besonders von der Rückvergütung aus den Flugticket- und der CO2-Abgaben.
20% des CO2-Ausstosses der Fahrzeuge muss in der Schweiz kompensiert werden. Diese Kompensationsprojekte von der Energieeffizienz über er- neuerbare Energien bis hin zur Holzbewirtschaftung wirken sich besonders positiv auf die Be- schäftigung in den Berggebieten und deren regionale Wirtschaft aus.
Die im Alpenraum über- durchschnittliche Zahl von Hausbesitzern profitiert besonders vom Gebäudeprogramm für ener- gieeffiziente Sanierungen. Heizsysteme mit erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen oder Holz helfen zudem langfristig Heizkosten zu sparen.
EinwohnerInnen der Berggebiete sind stärker auf den motorisierten Verkehr angewiesen. Sie profitieren von sparsameren Fahrzeugen, welche durch den geringe- ren Treibstoffverbrauch auch Kosten an der Zapfsäule sparen.
25% der Schweizer Bevölkerung lebt in den Berggebieten, die 71% der Schweizer Fläche umfassen. Sie sind zuerst von den steigenden Temperaturen betroffen und bekommen die Folgen am schnellsten zu spüren. So profitiert die Bevölkerung in den Bergregionen von der Revision des CO2-Gesetzes
Die Alpen-Initiative engagiert sich für die Erhaltung des einzigartigen und ökologisch empfindlichen Lebensraums Alpen. Sie fordert wirksame Klimaziele und -massnahmen für Bevölkerung, Fauna und Flora und schützt die Alpen vor den negativen Folgen des Verkehrs.
Mitglied werdenMit Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und politischer Einflussnahme sensibilisiert die Alpen-Initiative Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft für den Schutzbedarf der besonders empfindlichen Alpen.
Mit ihrem Engagement wirkt die Alpen-Initiative der Erhitzung des Alpenraums entgegen und trägt so zum Erhalt des für Menschen, Pflanzen und Tiere wertvollen Lebensraums bei.
Die Alpen-Initiative setzt sich dafür ein, dass der Gütertransport von der Strasse auf die Schiene verlagert wird. Der Lastwagenverkehr soll verträglicher gestaltet – oder wo unnötig – sogar ganz vermieden werden.